Philosophie

Yin & Yang

Magst du ein wenig in die Welt von Yin & Yang eintauchen? Hier eine kurze Zusammenfassung: Das Konzept von Yin und Yang ist das wichtigste Instrument der Traditionellen Chinesischen Medizin. Man kann jede Art von Krankheit und Heilung auf Yin und Yang zurückführen.

Das Yin/Yang-Konzept unterscheidet sich grundlegend vom westlichen Denken, das ein duales Denken ist. Seit Aristoteles geht man davon aus, dass „A nicht gleich B sein kann“. Yin und Yang sind Polaritäten, wobei das eine ohne das andere nicht existieren kann.

Jede Sache, jedes Phänomen kann Yin aber auch Yang sein, es kommt nur darauf an, in welchem Zusammenhang man es betrachtet.

Das Wort „Yin“ bezog sich im chinesischen Altertum auf einen schattigen Hang. Das Wort für „Yang“ bezog sich auf einen sonnenbeschienenen Hang. Daraus folgte, dass man den Tag und die Helligkeit mit Yang gleichsetzte, die Schattenseite Yin mit der Nacht und der Dunkelheit.

Dementsprechend steht Yang für Aktivität und Yin für Ruhe. Yin und Yang bilden zwei Stadien einer zyklischen Bewegung, die einander folgen.

Die alten Chinesen stellten sich vor, dass der Mann seine Kraft vom Himmel bezieht, während die Frau die ihre von der Erde empfängt. Deswegen wird dem Mann Yang zugeordnet und der Frau Yin.

Auch im menschlichen Körper hat jeder Bereich einen vorherrschenden Yin- oder Yang-Charakter. Aber auch dieser ist relativ: die Vorderseite wird Yin zugeordnet und die Rückseite Yang, wobei aber der Brustbereich in Beziehung zum Bauchbereich Yang (weil er höher liegt) ist, dieser aber in Beziehung zum Kopf wiederum Yin.

Neben dem Prinzip von Yin & Yang spielen auch die fünf Elemente eine wichtige Rolle für den Behandlungsplan einer Hara Shiatsu-Behandlung. Welchen Meridianen ich bei einer Behandlung besondere Beachtung schenke, hängt davon ab, welche Elemente bei meinen Klienten gerade „Thema“ sind. Wenn du näher dich näher damit befassen möchtest, bitte sehr:

Die 5 Elemente

Die Lehre der fünf Elemente ist ein Jahrtausende altes philosophisches Konzept, dessen Ursprung nicht eindeutig nachvollziehbar ist. Es beruht auf der Beobachtung der Einheit von Natur und Universum. Jedes Element steht als Symbol für eine Kategorie verwandter Funktionen und Qualitäten.

ElementOrganGeschmackGeruch
Feuer:Herz, Dünndarmbitterverbrannt
Wasser:Nieren, Blasesalzigfaulig
Erde:Milz, Magensüßduftend
Metall:Lunge, Dickdarmscharfverrottet
Holz:Leber, Gallesauerranzig

Die fünf Energieprinzipien gehen harmonisch ineinander über. Jede Energie wird dadurch zur Mutter des nächsten und ist Kind der vorgehendes Elementes:

Holz ist die Mutter des Feuers und das Kind des Wassers. Nach der Transformation der Wasserenergie wird die kreative, nach allen Seiten ausbreitende Kraft des Holzes geboren.

Holz entspricht der Jahreszeit Frühling.

Das Holzelement liebt Entspannung. Daher wird bei einem „geschwächten Holz“ empfohlen, sich mehrmals am Tag ein kurzes Nickerchen (power napping) zu gönnen. Ärger, Zorn und Wut bringen das Holz aus dem Gleichgewicht. Ebenso wenig ratsam ist es allerdings, diese Gefühle zu unterdrücken. Am stärksten wird das Holzelement durch Drogen und stimulierenden Nahrungsmitteln, wie z. B. Kaffee usw. geschädigt.

Holz

Organe:Leber, Gallenblase
Stärke:Geduld, Flexibilität, Toleranz, visionäre Vorstellungen, Kreativität und organisatorische Fähigkeiten
Schwäche:Verantwortungslosigkeit, Unfähigkeit vorauszuschauen und zu planen, Fantasielosigkeit, mangelnde Vorstellungskraft
Emotion:Zorn / Wut
Lebensphase:Kindheit und Jugend
Geschmack / Geruch:sauer, säuerlich-ranzig
Klima:Wind
Nahrung:alles sauer eingelegte, Salate, alle Gemüsesorten mit Stiel bzw. Stängeln

Feuer ist die Mutter der Erde und das Kind des Holzes. Durch die Aufwärtsschwingung des Feuers wird alles, was das Holzprinzip hervorgebracht hat, zu vollem Wachstum angeregt.

Feuer entspricht der Jahreszeit Hochsommer.

Spazieren gehen harmonisiert das Feuer, Tanzen, freudvolle Erlebnisse und Zuneigung stärken es, Überstimulierung durch zuviel an Kaffee, Tee oder Drogen führen zu Erschöpfung. Ein Ausgleich kann durch Bewegung und körperliche Aktivitäten erfolgen.

Feuer

Organ:Herz, Herzkonstriktor, Dünndarm/Dreifacherwärmer
Stärke:sozialer Charakter, klarer wacher Geist, Liebe
Schwäche:Unruhe, Übererregbarkeit, unverständliche Sprache
Emotionen:Freude, Lachen
Lebensphase:junges Erwachsenenalter
Geschmack / Geruch:bitter, verbrannt
Klima:Süden, heiß
Nahrung:alle gerösteten, bitteren Nahrungsmittel, Roggen, Wasserkresse, Spargel, Ingwer, Hafer, Zwiebel usw.

Erde ist die Mutter des Metalls und das Kind des Feuers. Die Hitze ist nicht mehr vorhanden. Die Gravitation zieht alles, was nach oben strebte, auf den Boden zurück.

Erde entspricht der Jahreszeit Spätsommer.

Singen harmonisiert und stärkt das Erdelement. Ausgewogene Ernährung, in Ruhe zu sich genommen, wirkt sich ebenfalls stärkend aus. Zuviel oder zuwenig Nahrung schwächt „die Erde“.
Ein harmonisches Zuhause im Kindesalter festigt das Erdelement, ein Zuviel an elterlicher Zuwendung schwächt es. Häufige Wohnortswechsel oder gar das Verlieren seines Zuhauses wirken sich extrem erschöpfend auf das Erdelement aus.

Erde

Organ:Milz, Magen
Stärke:Stabilität, Ausgeglichenheit und Beständigkeit, Gelassenheit
Schwäche:rigides Verhalten, Magersucht, Bulimie, übergroße Fürsorge
Emotion:Mitgefühl – Sorge, Kummer
Lebensphase:mittleres Erwachsenenalter
Geschmack / Geruch:Süße
Klima:Feuchtigkeit, Spätsommer
Nahrung:alles Süße wie Karotten, Obst, Shitake-Pilze, Kohl, Mais usw.

Metall ist die Mutter des Wassers und das Kind der Erde. Die zusammenziehende Kraft des Metalls nimmt zu und verdichtet sich immer mehr. Ist Metallenergie zu schwach, kann es sein, dass die Mutter Erde ihr Kind nicht mehr ernähren kann.

Metall entspricht der Jahreszeit Herbst.

Metall liebt Bewegung an frischer Luft sowie ausreichend Zeit und Raum. Atemübungen stärken das Metall.
Metall hasst Hoffnungslosigkeit in Beziehungen, ein Gefühl der Enge und Luftverunreinigungen durch Rauchen bzw. den Industriegesellschaften.

Zeitmangel und Hektik schwächen es ebenfalls im Besonderen.

Metall

Organ:Lunge, Dickdarm
Stärke:klare Linien, analytischer Verstand, instinktive/intuitive Erfassen von Bedeutsamkeiten
Schwäche:Kritiklosigkeit, Distanzlosigkeit, zu materialistisch denkend
Emotion:Trauer, Hoffnungslosigkeit
Lebensphase:reifes Erwachsenenalter
Geschmack / Geruch:scharfer, muffiger Geruch
Klima:Trockenheit
Nahrung:Kräuter, Chili, alles Scharfe, Radieschen, Knoblauch, Obst, das geschält wird (Bananen, Mango), usw.

Wasser ist die Mutter des Holzes und das Kind des Metalls. Aus der nach innen gerichteten Kraft entsteht die herabfließende Kraft des Wasser.

Wasser entspricht der Jahreszeit Winter.

Wasser liebt ein gelassenes, gleichmäßiges Abwechseln von Arbeitsphasen. Dauerstress und Schlafmangel, übermäßiger Lärm und ausschweifende Sexualität erschöpfen das Wasser.

Wasser

Organe:Niere, Blase
Stärke:kraftvolle Ruhe, gesunder Lebenstrieb und Wille, Konsequenz und Mut
Schwäche:Überaktivität, negative Lebenseinstellung, andauernde Angst, unregelmäßiger Lebensstil, Nörgeln und Klagen
Emotion:Angst
Lebensphase:hohes Alter
Geschmack / Geruch:salzig, faulig
Klima:Kälte
Nahrung:salziges und wasserhältiges Gemüse und Obst, auch Pilze, Getreide